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24.04.2021

Selbstverständlich nüchtern

Vor ein paar Monaten schrieb mir eine junge Schauspielerin, ob ich Lust hätte, sie für meinen Podcast zu interviewen. Sie war mir sofort sympathisch. Die Art und Weise, wie sie dachte, wie sie sich ausdrückte. Eine kluge, witzige und superinteressante Frau. Als ich ihr nun schrieb, um einen Termin für die Aufnahme zu vereinbaren, antwortete sie mir:

Ich muss Dir leider sagen, so unfein das auch ist, dass ich einen Rückzieher machen muss… Nicht freiwillig, wohl gemerkt, mir wäre es eine echte Freude, über das Thema zu sprechen, aber meine Agentin meint, ich solle das auf keinen Fall machen… Es wirke sich ungünstig auf meine Karriere aus, wenn ich mit diesem Thema im Internet zu finden sei, usw…

Später an diesem Tag rief ich meine Mitarbeiterin Susanne an und erzählte ihr das. Susanne war eine meiner ersten Programmteilnehmerinnen und ich weiß noch, wie sie zu Beginn ihrer Abstinenz immer wieder schrieb: Mein Umfeld weiß nichts von meinem Problem und das muss auch nicht sein.

Mittlerweile geht sie offen damit um. Mehr noch. Als ich ihr nun sagte, dass die Agentin unserer Schauspielerin nicht möchte, dass sie in meinen Podcast kommt und wir deshalb die Planung nochmal anpassen müssen, fragte Susanne nur: „Warum will die Agentin das denn nicht?“

Ich musste lachen. “Na Susanne, weil sie denkt, dass ihre Schauspielerin dadurch einen Karrierenachteil haben kann.” Susanne lachte mit und sagte: “Ach so! Mensch, ich bin mittlerweile so stolz darauf, nüchtern zu sein, das kam mir gar nicht mehr in den Sinn.”

Gott, hat mich das glücklich gemacht. Zumal ich genau weiß, was Susanne meint. Auch ich bin stolz darauf, nüchtern zu sein. Stolz und dankbar.


PS: In meinem Podcast „Ohne Alkohol mit Nathalie“ spreche ich mit Menschen, die ihre Alkoholsucht ebenfalls überwunden haben. Wenn Du ihnen zuhören und dich inspirieren lassen möchtest, bitte hier entlang.


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