Newsletter 10. November 2025

Bist Du religiös oder spirituell?

In meiner aktuellen Podcastfolge frage ich Tanja, ob Glaube für sie in ihrer Jugend etwas Religiöses oder etwas Spirituelles war. Den Unterschied habe ich im Zuge meiner Fortbildung in der Positiven Psychologie gelernt, die ich am Inntal Institut in Bad Aibling absolviere.

Die Positive Psychologie ist ein Teilbereich der Psychologie, der sich damit beschäftigt, was Leben gelingen lässt. Im Zuge dessen beforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so schöne Dinge wie angenehme Gefühle, Sinn, psychische Grundbedürfnisse oder auch Stärken.

Eine der 24 Stärken, mit denen die Positive Psychologie arbeitet, ist die Spiritualität. Hinter dieser Stärke liegt das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein. Die Spiritualität wohnt bei der Verbundenheit, sie lässt sich nicht anfassen, aber spüren. Sie ist individuell, äußert sich weniger in sozialer Aktivität als in einer inneren Überzeugung. Das Gegenteil von spirituell ist materiell.

Spiritualität kann, muss aber nichts Religiöses haben. Sie fängt schon an, sobald wir anerkennen, dass es etwas Größeres, Höheres, Weiteres oder Tieferes gibt als unsere intrapersonelle Wahrnehmung.

Religiosität kann damit einhergehen, muss sie aber nicht. Sie steht deutlich stärker im Zusammenhang mit sozialen Aktivitäten und Gemeinschaftsgefühl. Sie zeichnet sich also dadurch aus, dass sie Menschen strukturelle Möglichkeiten verschafft, Gemeinschaft zu leben, sich zu engagieren und gemeinsame Rituale zu pflegen. Religiosität und Spiritualität passen also gut zusammen, sind aber nicht dasselbe.

Tanja füllt diesen theoretischen Hintergrund in der aktuellen Podcastfolge sehr schön mit Leben. Denn für sie umfasst ihr Glaube nicht nur Bibelfestigkeit und Gemeindearbeit, sondern vor allem auch: Wie kann ich dieses Gefühl, dass da „mehr“ ist, aktiv für mich und meine Abstinenz nutzen? Tanja erzählt:


Der Glauben hat oftmals diesen negativen Touch, als müsste immer alles irgendwie besonders geistlich sein. Aber für mich muss Glauben mit dem Leben zu tun haben. Ich konnte viele Punkte aus dem 30-Tage-Programm immer mit dem Glauben verbinden. […] Dieses Geistliche ist toll, aber solange dir keiner erklärt, wie es praktisch funktionieren kann und immer alles in dieser geistlichen Ebene bleibt, funktioniert’s halt auch nicht. Es braucht auch dieses Pragmatische.


Das ganze Interview kannst Du Dir hier anhören.

Sollte Dich das Thema „Stärken“ und seine praktische Umsetzung im Alltag interessieren, dazu habe ich letztens eine OAMN Liveklasse gegeben. Ich empfehle sie Dir sehr, denn Stärken sind ein Motor psychischer Gesundheit. Vor allem, wenn wir sie kennen und klug einzusetzen wissen. In der Liveklasse haben wir uns darum gekümmert, persönliche Stärken zu identifizieren und dieses Wissen anzuwenden, um sich und seiner Abstinenz etwas Gutes zu tun. Ansehen kannst Du Dir die Liveklasse in unserer Mediathek. Das geht auch ohne Programmteilnahme mit dem OAMN Abo. Für Infos schau gern hier oder schreib uns eine Mail, dann hilft mein Team Dir gern weiter.