04.12.2023

Maria: „Eine zweite Chance“

Mein Team und ich bekommen immer wieder mal Mails, in denen sinngemäß steht: „Danke für eure Arbeit. Ich bin so glücklich mit meinem nüchternen Leben und so dankbar dafür, dass ich gern etwas zurückgeben möchte.“ Manchmal entstehen aus solchen Mails Geschichten, die von Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft handeln. Eine davon möchte ich Dir heute erzählen.

Sie begann ziemlich genau vor einem Jahr. Damals schrieb mir mein Podcasthörer Felix, dass er es endlich geschafft hat, nüchtern zu werden – nach zehn Jahren, in denen er immer wieder versucht hatte, kontrolliert zu trinken. Zehn Jahre, in denen alles aber nur immer schlimmer wurde, bis er zufällig auf meinen Podcast stieß. Felix hörte sich durch, irgendetwas in ihm machte ‘klick’ und er nahm sich vor: „Jetzt höre ich ganz auf. Und wenn ich es bis Weihnachten nicht schaffe, dann buche ich mir ein OAmN Online-Programm.“

Das war nicht mehr nötig, denn Felix lebt seitdem nüchtern. Und er schrieb in seiner Mail an uns, dass er dieses ungebuchte Programm gern jemand anderem schenken möchte. Jemandem, der es braucht und der es sich vielleicht nicht leisten kann. Mein Team und ich fanden diese Idee klasse und haben das gern organisiert. Daraus entstand so viel Gutes und so viel Freude, dass Felix dieses Jahr nochmal ein 30-Tage-Programm gespendet hat.

Die Beschenkte hat uns nach Abschluss meines Programms eine Mail geschrieben, die mein Team und mich sehr berührt hat. Ich darf ihr Schreiben heute mit Dir teilen:


Maria

Lieber unbekannter „Engel“,

ich möchte mich heute bei Dir bedanken. Ich bin jetzt 39 Tage nüchtern und ich bin Dir so dankbar für Dein großzügiges Geschenk. Ich habe das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, es wirklich mal länger als 12 Wochen schaffen zu können. Und das Wichtigste: Ich sehe Abstinenz nicht mehr als Verzicht, sondern kann sie Stück für Stück als Bereicherung sehen. Naja, leicht untertrieben. Eigentlich rettet sie mir das Leben.

Und irgendwie hast Du das, lieber Spender, auch getan. Ich war zu schambesetzt und hätte mir wahrscheinlich kein Geld für das Programm geliehen. Ich habe zwar noch eine Wohnung, einen Job und sogar meinen langjährigen Partner, aber es ist in meiner Alkoholzeit trotzdem so viel verloren gegangen und zerbrochen. Vor allem innerlich. Früher habe ich viel gelacht, Klavier gespielt, Songs komponiert und gesungen, wollte eventuell sogar irgendwann Geld damit verdienen können.

Aber ich merke, wie sich jetzt schon alles ein bisschen erholt. Ich brauche Geduld und Zeit. Diese bleierne Hoffnungslosigkeit und die Schwere, die der Alkohol über alles gelegt hat, sind weniger geworden. Ich merke sogar schon bei meinem geliebten Sport Volleyball, dass ich wieder fitter und besser bin. Das tut so gut! Die Leichtigkeit kehrt langsam und verhalten in mein Leben zurück, überrascht mich und andere immer wieder. Sie bleibt nie lange, dafür sieht besonders meine finanzielle Situation einfach zu schlecht aus, aber sie zeigt sich!

So, nun habe ich dir einen kleinen Einblick in mein Leben gegeben, dem Du wahrscheinlich wirklich eine zweite Chance schenkst. Ich wünsche Dir unbekannterweise von Herzen alles Gute und hoffe, dass es Dir gut geht!

VIELEN, VIELEN DANK, LIEBER ENGEL!!!


Wenn Dich diese Geschichte inspiriert hat und Du auch jemandem helfen möchtest, der sich meine Programme oder mein Abo nicht leisten kann, dann schreib mir und meinem Team. Wir leiten das gern in die Wege.

Und Du bist natürlich jederzeit herzlich willkommen, meine kostenlosen Angebote zu nutzen und weiterzuleiten. In einem meiner aktuellen YouTube-Videos spreche ich mit der Psychotherapeutin und Autorin Franca Cerutti darüber, was es mit Kindern und ihrer Entwicklung macht, wenn ihre Eltern trinken. Vieles davon spielt sich hinter verschlossenen Türen ab und ist mit unfassbar viel Leid und Schmerz verbunden. Es ist so wichtig, dass wir diese Türen öffnen. Deshalb möchte ich Dir dieses Video heute ans Herz legen, vor allem dann, wenn Du selbst betroffen sein solltest. Hier geht’s zu unserem Gespräch.


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