04.09.2023

Alexander: „Du darfst weinen“

Mit diesem Post melde ich mich zurück aus meiner Sommerpause. 🙂 Du kannst Dich also schon mal auf frische YouTube-Videos freuen, auf Social Media bin ich auch wieder aktiv und seit heute ist meine neue Podcastfolge draußen. Darin spreche ich mit Alexander Freise darüber, wie er es geschafft hat, wieder eine Verbindung zu seinen Gefühlen aufzubauen. Denn die hat er jahrzehntelang unterdrückt – seit seinem zwölften Lebensjahr, als sein Vater starb.

Zum einen, weil dieser Verlust so schmerzhaft für Alex ist, dass er Wege sucht, diesen Schmerz nicht fühlen zu müssen. Zum anderen sorgt sein Umfeld dafür, dass sich bei ihm einprägt: Du bist ein Mann. Männer zeigen keine Gefühle, Männer weinen nicht.


Alex

Dieser Glaubenssatz hat sich natürlich durchgezogen. Immer noch behindert mich das, zu heulen und Gefühle zulassen. Ich glaube, jeder Mensch muss seinen eigenen Zugang dazu finden. Auch jeder Mann muss seinen eigenen Zugang zu seinen Gefühlen wieder entdecken. Und ich muss diese Verbindung jetzt langsam wieder etablieren.

Das ist ein fortlaufender Prozess. Aber wenn man das erste Mal in seinem Leben komplett mal eine halbe Stunde durchheult, weil Dinge hochkommen, die schmerzhaft sind, dann ist das super heilsam. Man muss es einfach nur zulassen. Da reicht schon eine Begegnung mit sich selbst, die ganz viel heilen kann. Ich habe dadurch gelernt und akzeptiert: Ey, ich darf weinen.


Unser ganzes Gespräch kannst Du Dir in der aktuellen Podcastfolge anhören. Mini-Disclaimer: Eine von Alex’ Fluchtoptionen war Pornografie. Wir sprechen also auch sehr offen über Sexualität und Pornosucht, die ja in unserer Gesellschaft ähnlich schambehaftet ist wie ein Alkoholproblem. Falls Dir dieses Thema aus welchem Grund auch immer unangenehm sein sollte, überspring diese Folge gern. Falls nicht, möchte ich Dir empfehlen, sie Dir anzuhören. Wir sprechen unter anderem darüber, wie einvernehmlich alkoholisierter Sex überhaupt sein kann, erörtern Parallelen zwischen diesen beiden Süchten und schauen uns an, was auf dem Weg hinaus anders ist.

Hier geht’s zur Folge. Ich wünsche Dir ganz viele Erkenntnisse.


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