fbpx

10.04.2023

Du brauchst keine Diagnose

Du schaust in den Spiegel und Dein Gesicht kommt Dir immer etwas zu aufgedunsen vor. Und ja, es war gestern auch mal wieder zu viel. Heute hast Du schon wieder einen verkaterten Tag im Bett verbracht, obwohl Du eigentlich Pläne hättest. Die Menschen, die Du liebst, musst Du mal wieder hängen lassen. Eigentlich sind sie Dir so wichtig. Aber das Trinken ist dann doch immer noch etwas wichtiger. Du siehst Chancen, aber es gelingt Dir irgendwie nicht mehr, sie zu ergreifen. Du hast so viel vor. Du könntest so viel mehr, aber irgendwie fehlen Dir Zeit und Energie. Und oft auch einfach die Lust.

Die Zeit fürs Trinken fehlt Dir hingegen selten.

Wenn Du ehrlich bist, spürst Du schon lange, dass da was in die falsche Richtung läuft mit Dir und dem Alkohol. Aber auf die Idee, damit aufzuhören, kommst Du nicht. Weil Du ja nicht abhängig bist. Weil Du ja – Gott bewahre! – keine „Alkoholikerin“ bist. Und genau hier liegt ein fataler Denkfehler. Ein fataler, fataler Denkfehler, der bei vielen dazu führt, dass sie viel zu spät die Reißleine ziehen – wenn überhaupt.

Wir haben das Gefühl, als bräuchten wir einen offiziellen Grund, um mit dem Trinken aufhören zu dürfen. Als bräuchten wir dafür erst diese Diagnose „alkoholabhängig“. Oder dieses Label „Alkoholiker“. Etwas wirklich Handfestes, mit dem wir das dann vor uns selbst und anderen rechtfertigen können. Ein offizielles Wort, das uns zwingt, endlich auf uns zu achten. Wie absurd, oder?

Wenn jemand aufhört zu rauchen, würde kein Mensch auf die Idee kommen zu sagen: Wieso hörst’n Du auf zu rauchen, Du hast doch noch gar keinen Lungenkrebs, Deine Finger sind doch noch gar nicht gelb. Da würde niemand auf die Idee kommen zu sagen: Warum willst Du aufhören, Du rauchst doch nur drei Zigaretten pro Tag. Weil da jeder sofort versteht: Klar, die hört auf zu rauchen, weil es ihr dann besser geht.

Und genau darum geht es ja: Dass es Dir gut geht. Dass es Dir besser geht. Daher meine Frage:

Würde es Dir ohne Alkohol besser gehen?

Wenn Dein erster Gedanke ‚ja‘ war, dann ist es Zeit, mit dem Trinken aufzuhören. Und falls Du noch Mut brauchst und Motivation, hör Dir meine aktuelle Podcastfolge an. Darin spreche ich mit Fabian Haltinner, bei dem es „klick“ machte, als er verstand: Ich brauche kein Attest, keine Rechtfertigung und keine Diagnose. Ich darf es einfach sein lassen mit dem Trinken. Die Podcastfolge findest Du hier.


Was Dich auch interessieren könnte:

Wie bedenklich ist Dein Trinkverhalten?

Nach diesem kurzen Test kannst Du besser einschätzen, in welchem Bereich Du Dich mit Deinem Trinkverhalten bewegst.