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20.02.2023

Guido: „Hab‘ mich den Stürmen gestellt“

Brauchst Du noch Power für die neue Woche? Hier kommt frische Motivation von Deinen nüchternen Weggefährtinnen und Begleitern. <3


Warum lohnt es sich, nüchtern zu sein?

Daniela

Früher waren wenige alkoholfreie Tage schon eine riesige Herausforderung für mich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Leben ohne Alkohol für mich einmal so normal und selbstverständlich wird, wie es das heute ist – nach fast 800 nüchternen Tagen.

Heute bin ich auf dem Weg ins Büro über die größte Einkaufsstraße Wiens geschlendert und habe mich gefragt, wie mein Leben heute aussehen würde, wenn ich vor über zwei Jahren nicht aufgehört hätte zu trinken. Wie versoffen ich heute aussehen würde, wenn ich meinen Körper mit etwa 730 weiteren Flaschen Wein befeuert hätte. Wie sehr ich meine Paranoia gefüttert hätte. „Warum sieht er/sie mich so an? Sieht man mir an, dass ich gestern schon wieder getrunken habe? Riecht man was? Er/sie denkt bestimmt, dass ich eine armselig-versoffene Gestalt bin.“ Wie verzweifelt und unglücklich ich heute wäre. Ich bin einfach so froh, dass das alles vorbei ist und will nie wieder zurück.

Guido

Als ich vor über einem Jahr aufgehört habe zu trinken, war meine größte Sorge: Wie reagiert mein Umfeld darauf? Mittlerweile habe ich gelernt, mit meiner Abstinenz sowohl bewusst als auch selbstbewusst umzugehen, und das fühlt sich richtig für mich an. Ich bin dankbar, denn ich habe zu dem zurückgefunden, wer ich bin, was mich auszeichnet, was ich gerne mache, was weniger. In den letzten Alkoholjahren waren viele dieser Eigenschaften verschüttet oder mit einem Schleier aus Ängsten und Unsicherheiten bedeckt. Es ist für mich klarer geworden, auch „nein“ sagen zu dürfen und zu können. Sinnbildlich hab ich mich wieder aufs offene Meer getraut und den Winden und auch Stürmen gestellt. Oft denke ich darüber nach und freue mich, wie schön es, ist wieder klar zu denken, Gefühle kommen und gehen zu lassen, anzunehmen, auszuhalten oder wegzuschicken. 😊

Gerlinde

Ich bin glücklich über meine Freiheit, ich bin stolz auf mich und das jeden nüchternen Tag. Ich sehe meine Nüchternheit aber nicht als selbstverständlich an, ich beschäftige mich regelmäßig damit. Ich gehe alle zwei Wochen zur Selbsthilfegruppe der Suchtberatung, und jetzt sind auch noch wunderbare Treffen mit Leuten aus der OAmN-Gruppe dazu gekommen. Das tut so gut.

Mir scheint nicht jeden Tag die Sonne aus dem Hintern, aber ich habe etwas ganz Wertvolles zurückbekommen: MEIN LEBEN! Mein Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, die ich jetzt ganz klar und deutlich fühlen kann. Ich bin jetzt manchmal auch sehr gerne alleine, und mittlerweile ist mein Mann zu meinem besten Freund geworden. Ich kann alles mit ihm teilen und bin so unendlich dankbar, dass er mich auch in meinen schwierigen Zeiten ausgehalten und mich immer unterstützt hat. Ich habe gelernt, meine Gefühle zuzulassen und auszuhalten. Nüchtern funktioniert das so viel besser.


Die wunderbare OAmN-Gruppe, von der Gerlinde spricht, ist übrigens Bestandteil meiner beiden Programme „Die ersten 30 Tage ohne Alkohol“ und „Abstinenz stabilisieren“. Dort findest Du eine Gemeinschaft Gleichgesinnter, die Dich bei Deiner Abstinenz begleiten und unterstützen. Wenn Du meine Programme noch nicht kennen solltest, kannst Du hier mehr darüber erfahren.

Und falls Du schon Teilnehmerin oder Teilnehmer bist: Wie schön, dass Du dabei bist. <3


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