fbpx

27.02.2023

Olga: „Der flüssige Tod“

Um nüchtern zu werden und es langfristig zu bleiben, hilft es, Dir immer wieder vor Augen zu führen, was ohne Alkohol alles besser ist. Du kannst Dir zum Beispiel bewusst machen, wie toll es ist, morgens mit klarem Kopf aufzuwachen. Wie schön es sich anfühlt, jederzeit ans Handy gehen oder ins Auto steigen zu können.

Was aber auch gut helfen kann, ist, Dir vor Augen zu führen, dass Alkohol ein Nervengift ist. Ein Depressivum, das Deinen Körper genauso angreift wie Deine Psyche. Meine beiden Programmteilnehmerinnen Lisa und Olga haben dazu zwei Texte dazu geschrieben, die ich mit Dir teilen darf:


Warum lohnt es sich, nüchtern zu sein?

Lisa

Alkohol war lange eine Krücke für mich, denn meine Lebensumstände waren von klein auf richtig schlimm. Trotzdem habe ich mich da irgendwie rausgeackert, habe mein Leben so zu verändert, dass es endlich gut sein darf. Die Krücke Alkohol blieb – obwohl ich sie eigentlich nicht mehr brauchte. Sie war auch keine Hilfe mehr, sondern hat mich behindert auf meinem Weg. Sie passte nicht mehr zu der Person, die ich heute bin. Ich wollte aufhören zu trinken, weil es mir und meiner Familie viel Leid und Schmerz brachte.

Mittlerweile weiß ich, was Alkohol eigentlich ist und bewirkt. Es hat mich echt schockiert, dass eigentlich kaum einer in unserer Gesellschaft etwas darüber weiß. Und das hat mich darin bestärkt, da nicht mehr mitzumachen.

Olga

Meine Entscheidung, mit dem Alkoholtrinken schlichtweg aufzuhören, fiel am 30. Mai 2022. Es war die beste Entscheidung meines Lebens – dieser Satz ist ein wahnsinnig starkes Mantra für mich. Diesen Tag habe ich explizit gewählt, um ein Zeichen für mich als Multiple-Sklerose-Patientin am deutschen MS-Tag zu setzen. Die Diagnose erhielt ich zwei Monate, bevor ich Nathalie das erste Mal im Fernsehen gesehen habe – was mich so sehr angesprochen hat wie selten etwas. Da kam der Stein ins Rollen. Monate später begriff ich, dass der Alkohol mir so viel im Leben genommen hat. Meine Oma, meine Mama, so viel Zeit und Kraft, so viel von meiner wahren Natur. Und ich kann das nicht mehr zulassen. NIE MEHR.

Ich mag mich nüchtern, ich liebe die Freiheit und schätze sie unsagbar. Der flüssige Tod, den Alkohol für mich jetzt darstellt, bekommt keine Chance mehr. Er verführt mich nicht mehr. Ich habe nun verstanden, wie er das Gehirn, den Charakter und den Körper schleichend vergiftet. Zersetzendes Zellgift macht einfach keinen Sinn. Nüchternheit macht allen Sinn.


Mal hilft der Blick aufs Helle, mal hilft der aufs Dunkle. Probier doch einfach mal aus, wann was für Dich passt.

Und falls Du Lust hast, Dir ein Interview mit mir anzuschauen: Am 17.02. habe ich auf Instagram mit Renate von @samoja_fitness gesprochen. Die Aufzeichnung des Live Talks kannst Du Dir hier anschauen.


Was Dich auch interessieren könnte:

Wie bedenklich ist Dein Trinkverhalten?

Nach diesem kurzen Test kannst Du besser einschätzen, in welchem Bereich Du Dich mit Deinem Trinkverhalten bewegst.