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11.04.2022

Keno: „Konnte mich nur bruckstückhaft erinnern“

Alkohol führt oft dazu, dass wir im Selbstmitleid versinken. Alles nervt, keiner versteht uns, das Leben erscheint unfassbar anstrengend. Wenn Du aufhörst zu trinken, ändert sich das. Dann entsteht dort, wo das Selbstmitleid saß, nach und nach ein neues Gefühl: Dankbarkeit.

Hier kommen ein paar neue Antworten auf die Frage:


Warum bist Du dankbar für Deine Abstinenz?

Julia

Ich habe meine Fröhlichkeit und Unbeschwertheit zurückbekommen. Egal, was der Tag und die Geschehnisse in der Welt so mitbringen, ich versuche es so zu nehmen, wie es kommt. Und auch an Tagen, an denen es nicht so rund läuft, schaffe ich es mittlerweile, etwas Schönes zu entdecken. Das gelingt immer besser. Ja, diese blöde Wolke ist endlich weg. Ich bin unendlich dankbar.

Jetzt muss ich nur noch zur MPU. Dokumente, Vorbereitung, Abstinenznachweise, alles erledigt. Und das Schöne ist, ich mache mir überhaupt keine Sorgen vor dem Gutachten, weil ich ganz genau weiß: Ich will gar nichts mehr trinken. Ich kann mir das gerade überhaupt nicht mehr vorstellen, wer ich noch vor einem Jahr war. Ohne Selbstbewusstsein, ständig gereizt, Opfer von ach-was-weiß-ich-von-was-allem. Jetzt authentisch, strukturiert und aufgeräumt. Wer mich nicht mag, wie ich bin, auch ok. aber das Wichtigste ist: Ich mag mich wieder!  

Barbara

Ich bin dankbar, dass es mir so gut geht.
Ich bin dankbar, dass ich meine Nikotinsucht überwunden und meinen problematischen Alk-Konsum hinter mir gelassen habe.
Ich bin unendlich dankbar für meine Freiheit.
Ich bin dankbar für jeden sauberen Atemzug.
Ich bin dankbar für jede nüchterne und klare Minute.
Ich bin dankbar dafür, gut zu schlafen und klar aufzustehen.
Ich bin dankbar dafür, mich fit zu fühlen.
Ich bin dankbar für mein Lungenvolumen.
Ich bin meinem Körper unendlich dankbar, dass er so wunderbar funktioniert.
Ich bin dankbar für meine Kraft.
Ich bin dankbar für meinen Mut.
Ich bin dankbar für das wunderbare OAmN Programm.
Ich bin dankbar, ein ganzes Jahr rauchfrei und klar gelebt zu haben. Ich habe mir ein neues Leben geschenkt. Und das ist so viel besser als alles, was ich vorher kannte.
Dafür bin ich am allerdankbarsten!

Keno

Was mich am meisten am Leben mit Alkohol gestört hat, war die absolute Abhängigkeit davon. Ständig darüber nachzudenken, wann ich das nächste Mal was trinken kann und mich dann danach zu richten. Und vor allem immer zu überlegen, wie ich das verheimlichen kann, damit es keiner merkt.

Das war so ein riesiger Energieaufwand. Kein Wunder, dass ich ständig müde und kaputt war. Ich hatte kaum die Motivation, mich zu bewegen oder Sport zu treiben. Wollte selten raus oder Leute treffen, weil für mich das einzig Wichtige war zu wissen, wann und wie ich an Alkohol komme. Das raubte mir meine komplette Lebenskraft und machte mich komplett träge und vereinsamt. Verrückt, dass ich das so lange nicht gemerkt habe.

Zusätzlich war diese starke Vergesslichkeit ein Problem. So häufig konnte ich mich nur bruchstückhaft an Unterhaltungen oder Fakten erinnern. Es war dann echt müßig, das irgendwie zu überspielen und so zu tun, als hätte ich diese Gedächnislücken nicht. Manchmal konnte mich nicht an Leute erinnern, die ich getroffen hatte, Namen fielen mir überhaupt nicht mehr ein. Ich will nicht wissen, wie viele Sachen ich erlebt habe, an die ich mich kaum noch erinnern kann. Die ganz verschwommen sind, weil ich sie nicht klar und aktiv miterlebt habe. Das werde ich definitiv nicht vermissen! Und ich bin so dankbar, das endlich hinter mir zu haben und mir jetzt ein neues Leben aufzubauen.


Geht es Dir ähnlich? Falls nicht, empfehle ich Dir dieses YouTube-Video. In meiner Reihe „Gesichter hinter der Sucht“ erzählt die wunderbare Alex, warum es sich auch lohnt dranzubleiben, wenn Dankbarkeit und Glück auf sich warten lassen.


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