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07.02.2022

Tobi: „Ich könnte Luftsprünge machen“

Dass Alkohol für viele Krankheiten mitverantwortlich ist, kommt jetzt vermutlich nicht so überraschend für Dich. Glücklicherweise kann unser Körper sich von vielen dieser Krankheiten wieder erholen, wenn wir aufhören zu trinken. Nicht von allen – aber von vielen. Auch von denen, bei denen wir nicht im Traum daran dachten, dass Alkohol die Ursache für unsere Beschwerden sein könnte.

So ging es zum Beispiel Tobi, dessen Geschichte ich heute mit Dir teilen darf:


Tobi

Seit ca. fünf Jahren leide ich unter einer Reflux-Ösophagitis, auch Reflux-Krankheit genannt. Das heißt, dass der Mageninhalt und insbesondere die Magensäure ungewollt zurück in die Speiseröhre fließen. Die Beschwerden fingen ganz leicht an, nahmen stetig zu und waren phasenweise stärker oder schwächer ausgeprägt. Hört sich erstmal nicht so schlimm an, kann aber ganz schön starke Auswirkungen haben. Neben den offensichtlichen Effekten (Schmerzen, Aufstoßen, schlechte Laune, schlechter Geschmack im Mund, Dauer-Heiserkeit) wache ich nachts zwei- bis dreimal durch die aufsteigende Magensäure auf. Dadurch bin ich tagsüber permanent gerädert. Und die Langzeitfolgen, die von einer permanent verätzten Speiseröhre ausgehen können, kann man sich denken.

So – genug gejammert! 😉 Ich war natürlich auch beim Arzt, vom Hausarzt zum Spezialisten, das volle Programm. Lösungen, die von Ärzten genannt wurden: Säureblocker einnehmen (haben Nebenwirkungen), Operation (Risiken und keine Erfolgsgarantie), Stress reduzieren. “Nicht so viel drüber nachdenken“ wurde mir auch einmal empfohlen… alles nicht so überzeugend. Bei der ARD gibt es eine Sendung namens “Die Ernährungs-Docs”, dort wurde das Thema auch behandelt, logischerweise im Zusammenhang mit einer Ernährungsumstellung. Gelesen habe ich auch einiges darüber. Was – wenn überhaupt – nur am Rande erwähnt wurde: das Thema Alkohol.

Was jetzt kommt, kannst Du Dir vermutlich schon vorstellen. Ich habe erst vor sieben Wochen das Trinken eingestellt. Aber jetzt schon geht es mir von Woche zu Woche besser. Ich könnte jeden Tag Luftsprünge machen. Ich habe wesentlich seltener Beschwerden, schlafe besser, fühle mich wach, fit, aufnahmefähig und stelle mir jeden Tag die Frage, warum ich das nicht früher probiert habe. Ich bin zuvor einfach nie auf die Idee gekommen! Mir wurde sogar jetzt schon von meiner Familie widergespiegelt, dass ich gesünder und ausgeglichener wirke. Das Kuriose: Ich habe wenig Hochprozentiges getrunken, sondern überwiegend Bier, das aber dafür fast täglich. Für mich gehörte das zu meiner Vorstellung von “es sich gut gehen lassen” und “gut leben” dazu. Ich habe es selten hinterfragt, obwohl ich ansonsten bewusst und gesund lebe.

Nun freunde ich mich langsam mit dem Gedanken an, dass mein Körper einfach keinen Alkohol (mehr) verträgt. Ich werde ihn also weglassen und beobachten, wie es mir damit geht. Und ich möchte unterstreichen, dass es unendlich viele Gründe gibt, nicht zu trinken. Manchmal braucht es dazu kein großes Ereignis oder keine besonders große Erkenntnis. Mein Fall mag nach außen wie eine Kleinigkeit erscheinen. Es hat aber für mich persönlich eine riesige Auswirkung auf meine jetzige und hoffentlich zukünftige Lebensqualität.


Heilung zeigt sich auf so viele Arten – im Kleinen und im Großen. Manchmal scheint sie wie die logische Konsequenz, manchmal wie ein Wunder. Lebensverändernd ist sie immer.

In meiner aktuellen Podcastfolge spreche ich mit der wunderbaren Anke Klimmek über ihren Heilungsprozess. Darüber, warum es auch mit einer so krassen Diagnose wie Leberzirrhose nicht zu spät ist, mit dem Trinken aufzuhören. Wenn Du magst, hör gern mal rein.


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