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19.12.2020

Willst Du jetzt nie wieder trinken?

ob Du Weihnachten nun im Zoom-Meeting mit engen Freund*innen oder analog mit einem Teil Deiner Familie verbringst, es kann gut sein, dass Dir folgende Frage begegnet: „Willst Du jetzt etwa nie wieder trinken?“ Bum. Wie ein Faustschlag ins Gesicht. Ein Vorwurf in Satzform, der weh tun kann – vor allem, wenn Du am Anfang Deiner Abstinenz stehst. Damit Dich so was nicht aus der Bahn wirft, bereiten wir Dich heute auf solche Situationen vor. Folgende Gedanken können Dir helfen:

1. Menschen sind Gewohnheitstiere

Oft sind solche beknackten Fragen gar nicht böse gemeint. Denn oft stört diejenigen, die sie stellen, gar nicht mal so sehr die Tatsache, dass Du nüchtern bist. Ganz oft stört sie einfach, dass sich dadurch etwas verändert. Denn Veränderung ist anstrengend. Deshalb reagieren Menschen darauf erstmal mit Widerstand. Kommt Dir vielleicht bekannt vor;) Behalte das im Hinterkopf und gib ihnen Zeit.

2. Bist Du vielleicht Spiegel?

Wenn jemand auch nach Wochen oder Monaten keine Ruhe gibt, dann kann das daran liegen, dass Du Spiegel bist. Oft ist das bei Menschen der Fall, mit denen wir früher viel getrunken haben. Sie fühlen sich verraten von Dir, weil ihr Alkoholproblem nun umso sichtbarer wird. Und dann führst Du ihnen auch noch vor Augen, dass sie daran theoretisch etwas ändern könnten. Das ist schmerzhaft und auch das kannst Du sicher nachempfinden, oder? Wie hättest Du Dich gefühlt, wenn Deine Trinkfreundschaft plötzlich nicht mehr mitmacht? Genau. Versetz Dich in ihre Lage und versuche, Mitgefühl aufzubringen, anstatt Dich zu ärgern.

3. Warum stört Dich diese Frage?

Warum berührt sie Dich? Hast Du Angst, nicht mehr dazuzugehören? Hast Du Angst, andere zu enttäuschen? Suchst Du insgeheim nach Möglichkeiten, wieder mit dem Trinken anfangen zu können? Geh zur Toilette, nimm Dir mal ein paar Minuten und tipp in Dein Handy, woran es liegen könnte. Oft führt das zu Antworten, mit denen Du Deine Abstinenz noch weiter stärken kannst.

4. Bleib bei Dir

Schlussendlich gibt es nur eine einzige Person, die darüber entscheidet, ob es ok ist zu trinken oder nicht: Du. Es geht bei Deiner Abstinenz um Dich, um Deine Gesundheit, um Dein Wesen, Deinen Körper, Deine Seele. Es mag anderen nicht passen, dass Du nun nüchtern lebst. Aber andere sind nicht der Maßstab, wenn es um Dein Wohlbefinden geht. Du bist es. Deine Einstellung, Deine Haltung, darauf kommt es an. Sich das zu verdeutlichen, hilft in solchen Momenten ebenfalls ungemein.


So. Und solltest Du zwischen Weihnachtsbaum und Geschenkpapier plötzlich doch eine mittelschwere Panikattacke bekommen und denken: „Nie wieder? Nie! Fucking! Wieder?!“ Dann erinnere Dich an folgende Worte: Es muss nicht für immer sein. Heute reicht. Nur heute. Heute bleibst Du nüchtern.

Das reicht immer.


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