fbpx

08.05.2023

Feierabendbier vor den Kindern?

Meine Programmteilnehmerin Carolin ist in der aktuellen Folge von Eltern ohne Filter (EoF) zu Gast, ein sehr schöner Podcast von Bayern 2. Mich hat das Interview mit Caro unheimlich berührt. Und ich bin so stolz darauf, dass immer mehr Menschen aus unserer Community über ihre Geschichte sprechen. Das ist so heilsam. Es hilft so wahnsinnig vielen Menschen dabei, ein besseres, wahrhaftigeres Leben zu führen.

Mich hat das Team von EoF im Zuge von Caros Folge für Instagram interviewt. Ich fand einige der Fragen ziemlich gut, weil ich glaube, dass einige Eltern sie sich stellen. Vielleicht hilft Dir ja die eine oder andere Antwort auch:

1. Ist es ok, vor Kindern ein Feierabendbier zu trinken?

Würdest du vor deinen Kindern einen Feierabendjoint rauchen? Oder ’ne Feierabendline ziehen? Wahrscheinlich nicht. Und ich glaube, dieses Bild verdeutlicht ganz gut, welche Sonderlocke Alkohol bei uns bekommt. Obwohl er diversen Studien zufolge die schädlichste Droge von allen ist, wenn man den Schaden auf sich selbst und den Schaden auf das Umfeld betrachtet. Und dass wir im ersten Moment denken: Wirklich? Das liegt halt daran, dass Rituale wie „Feierabendbier“, Rotwein zum Abendessen und sowas, massiv dazu beitragen, Alkohol zu verharmlosen. Kinder lernen am Vorbild. Und zu lernen, dass Alkohol normal ist und dazugehört und dass man damit ganz toll entspannen und den Tag ausklingen lassen kann, ist ein Risikofaktor dafür, dass sie später ein Problem bekommen. Also vielleicht lieber Feierabendkissenschlacht oder Feierabendkuscheln.

2. Wie vermittle ich meinen Kindern einen „gesunden“ Umgang mit Alkohol?

Es gibt keinen gesunden Alkoholkonsum. Das gilt in der Wissenschaft mittlerweile als erwiesen. Allerdings dauert so etwas immer Jahre bis Jahrzehnte, bis das in den Köpfen ankommt. Aber ja: Gesunden Alkoholkonsum gibt es nicht. Und somit ist der einzige „gesunde“ Umgang mit Alkohol, den du deinen Kindern vermitteln kannst, ihnen zu zeigen: Du musst nicht trinken, um dazuzugehören, cool zu sein, dich gut zu fühlen. Ein Leben ohne Alkohol ist ’ne Option – und es ist ziemlich cool, klar zu sein, da zu sein, zu lernen, mit Gefühlen umzugehen, anstatt sie zu betäuben und über seinen Verstand und seine Energie frei verfügen zu können.

3. (Wie) kann ich meinen Teenagerkindern Alkohol verbieten?

Ich glaube, Verbote sind da eher kontraproduktiv. Ich halte es für sinnvoller, zu sagen: Ob Du trinkst oder nicht, ist Deine Entscheidung, mir ist nur wichtig, dass Du verstehst: Du konsumierst da kein Genussmittel, sondern eine harte Droge. Diese Droge ist ein Gift, die in die gesunden Abläufe Deines Hirns eingreift und Dich dadurch traurig und ängstlich und einsam macht. Du versetzt damit nicht nur Deinen Körper in einen krassen Stresszustand, sondern auch Deine Psyche. Schneller als Du denkst führt Alkohol dazu, dass Du Dich überfordert, allein, schwermütig, unsicher und nicht gut genug fühlst. Ich will Dir nicht verbieten, ihn zu trinken, aber das ist der Preis, den Du dafür zahlst. Und das solltest Du wissen.

Und falls Du Dieses Argument noch untermauern möchtest: Ich habe mal ein Video dazu veröffentlicht, wie krass Alkohol in jugendlichen Gehirnen wütet. Das findest Du hier.

Den zugehörigen Instagram-Post findest Du hier, die Folge mit Caro kannst Du Dir hier anhören.


Übrigens: Zum Thema „Wie rede ich mit Kindern über Alkohol?“ habe ich auch mal ein YouTube-Video veröffentlicht. Falls Du Dir das anschauen möchtest, bitte hier entlang.


Was Dich auch interessieren könnte:

Wie bedenklich ist Dein Trinkverhalten?

Nach diesem kurzen Test kannst Du besser einschätzen, in welchem Bereich Du Dich mit Deinem Trinkverhalten bewegst.