fbpx

20.09.2021

Miriam: „Schatz, wo ist mein Portmonee?“

Oh Mann, ich kann mich noch gut an diese schrecklichen Morgen nach Alkoholexzessen erinnern. Dieser krasse Schock, der mir beim Aufwachen in die Glieder fährt. Gefolgt von Bildern, die wie Blitze ins Hirn schießen. Shit. Was hab ich getan? Shit! Wo ist mein Handy? Wo ist meine Handtasche, wo meine Jacke? Du kennst das vielleicht.

Meine Programmteilnehmerin Miriam hat in der OAmN-Facebookgruppe von dem Blackout erzählt, der sie schlussendlich dazu gebracht hat, mit dem Trinken aufzuhören. Und sie hat das so unterhaltsam beschrieben, dass ich sie gefragt habe, ob ich ihre Geschichte mit Dir teilen darf. Yay, darf ich. Viel Spaß beim Lesen.


Miriam

Im August 2019 hat mir mein Freund auf einem Fest im Riesenrad einen Heiratsantrag gemacht. Meine Mutter und drei Freunde waren ebenfalls in der Gondel. Wir hatten alle recht viel Alkohol getrunken. Und ich hatte mal wieder mehr als einen über den Durst getrunken. Es war einer der ganz gruseligen, furchtbaren Abende – beziehungsweise Morgen.

Ich wurde nämlich am nächsten Morgen wach, entdeckte auf meinem Handy ein Video aus der Gondel und dachte nur: Ach du Schande, da war ja was. Wir sind Riesenrad gefahren und ja, ich habe einen Heiratsantrag bekommen. Wie genau war das eigentlich? Habe ich JA gesagt? Und wie kam es überhaupt dazu? Wie sind wir danach nach Hause gekommen? Fragen über Fragen und kaum Antworten. Der Schädel brummte, und was für einen Brand ich hatte!

Meine Klamotten lagen schön säuberlich im Schrank, ach, was war ich wieder ordentlich. Aber hey, wie sieht denn meine Jeans aus? Am Hintern alles grün und voller Erde! Was hab ich denn für eine Roulade gedreht ? Und vor allen Dingen wo? Mein Freund – oder sollte ich sagen, Verlobter? – bestätigte: Ich konnte gestern nicht mehr laufen und bin einen Hügel runtergepoltert.

Als nächstes schaute ich in meiner Handtasche nach, ob noch alles da ist. Der nächste Schreck! “Schatz, wo ist mein Portmonee?”

Es war nirgends zu finden, und auch meine Freunde aus der Gondel konnten mir nicht sagen, wo ich es zuletzt noch hatte. Ich runter zur Haustür, in der Hoffnung, es liegt auf der Straße. Vergebens. Dann schaute ich in den Briefkasten und fand: einen Brief von der Polizei. “Ihr Portmonee wurde bei der Polizeistation abgegeben.” Eine sehr freundliche und ehrliche Finderin hatte es gefunden und zur Polizei gebracht. Muss mir wohl beim Sturz aus der Tasche gefallen sein. Überglücklich holte ich wenige Stunden später mein Portmonee bei der Polizei ab. Hab extra noch ein wenig gewartet, wegen des Restalkohols. Ob die Zeit reichte, bezweifle ich. Und ob das Kaugummi meinen Alkoholgeruch übertünchte, man weiß es nicht. Es ging aber alles gut. Die Finderin bekam einen Dankesbrief und einen Geldschein zugeschickt.

Am 16. Oktober 2019 habe ich aufgehört, Alkohol zu trinken. Seitdem bin ich nüchtern und absolut happy. Beste Entscheidung ever. Ich feiere mich jeden Tag!

Vor ca. drei Wochen haben wir nun entschieden zu heiraten. Im September ist es dann soweit. Nach 17 Jahren gehen wir nun endlich den Bund der Ehe ein. Viele Vorbereitungen sind schon getroffen, einiges ist noch zu tun. Ganz schön stressig, aber schöner Stress. Ich freue mich jetzt schon wie Bolle!

Und das Schöne daran: Ich darf meine Hochzeit nüchtern erleben! Einfach fantastisch!


Miriam hat übrigens letztes Wochenende geheiratet und mir geschrieben, dass es wirklich ein unvergesslicher, traumhafter Tag war. Aww, ich liebe Happy Endings. <3

Und wenn Du jetzt noch ’ne Extraschippe Motivation für ein nüchternes Leben brauchst, schau Dir doch mal meinen Powertalk auf YouTube an.


Was Dich auch interessieren könnte:

Wie bedenklich ist Dein Trinkverhalten?

Nach diesem kurzen Test kannst Du besser einschätzen, in welchem Bereich Du Dich mit Deinem Trinkverhalten bewegst.