07.07.2025

Bucci: „Trinken schien männlich zu sein“

Mit welchen Bildern und Eigenschaften war Alkohol zu Trinkzeiten für Dich verknüpft? War’s ein schickes Accessoire zu Abendkleid und Handtasche? Oder bedeutete es für Dich sowas wie Coolness, Lässigkeit, Freiheit?

Was auch immer es für Dich war, vermutlich wurden Dir all diese Assoziationen schon ziemlich früh in Deinem Leben eingepflanzt. Durch Filme, Serien, Werbung, Plakate – und natürlich auch durch Vorbilder in Deinem Umfeld.

In meiner aktuellen Podcastfolge spreche ich mit Lukas ‘Bucci’ Buczek darüber, welches Rollenbild Alkohol bei ihm bedient hat:


Bucci

Mir war immer klar, wenn ich alt genug bin, werde ich trinken. Mein Vater hat sich in einem Umkreis bewegt, der sehr viel mit Fußball und dem FC Bayern München unterwegs war, und dementsprechend war auch sein Freundeskreis. Ich hab die Freunde von meinem Vater als mein Ideal für Männlichkeit wahrgenommen. Die waren so: “Anpacken, arbeiten”. Die Kinder von denen haben Fußball gespielt. Das war alles nicht so mein Ding. Weder irgendwie anpacken noch stark sein noch Fußball.

Das Dritte, was ich wahrgenommen hab, war Alkohol trinken. Das scheint männlich zu sein. Mir wurde in meiner Kindheit oft die Männlichkeit abgesprochen, weil ich halt eher so das kreative Kind war, das Fantasiegeschichten geschrieben hat. Und ich hatte aber immer so das Gefühl, dass das Männliche eher im Fußball, im Starksein und vor allem im Alkohol liegt. Und weil es die anderen beiden Dinge halt nicht waren, dachte ich mir: “Okay, Alkohol trinken, darin werde ich der Beste”. Dann hat es halt mit 14 angefangen, dass ich zum ersten Mal getrunken habe, und ab da ging es dann fast zehn Jahre einfach ganz steil bergauf, wurde immer exzessiver.


Mit Anfang 20 erkannte Bucci: Alkohol ist null männlich. Im Gegenteil. Er bremst aus, macht unglücklich, zerstört seine Begeisterungsfähigkeit. Nüchtern hat Bucci zu seinem kreativen Selbst zurückgefunden und ist heute hauptberuflich als Musiker, Podcaster und Livecoach unterwegs, zum Beispiel auf Instagram und Tiktok. Er spricht und singt über Nüchternheit und Spiritualität – und er schreibt auch: Am 09. Oktober erscheint sein Buch “Spiritualität statt Spirituosen”. Wenn Du magst, kannst Du es hier vorbestellen (Affiliate-Link).

Und wenn Du wissen möchtest, welcher Trick Bucci ganz besonders beim Aufhören geholfen hat und wie Gen Z so tickt, wenn es um Alkohol geht, hör Dir gern unsere gemeinsame Folge an.

Übrigens: Der Bayerische Rundfunk hat vor Kurzem ein Erklärvideo für Jugendliche zum Thema “Wie normal ist Alkohol trinken wirklich – und was sind die Folgen?” veröffentlicht, in dem Bucci auch vorkommt. Kann zwar sehr gut sein, dass Du nicht die Zielgruppe bist, aber vielleicht ist das Video trotzdem interessant für Dich oder Deine jugendlichen Kinder. 🙂 Du findest es hier.


OAMN Newsletter

Du möchtest diese Texte schon freitags in Deine Mailbox geschickt bekommen? Dann meld Dich gern für den OAMN Newsletter an.

Was Dich auch interessieren könnte: