18.09.2023

Jessica: „Alkohol ist ein Serienkiller“

Meine Programmteilnehmerin Jessica hat meinem Team und mir eine Mail geschrieben, die zeigt, wie zerstörerisch sich Alkoholkonsum auswirken kann. Vor allem aber vermittelt ihr Text die tiefe Dankbarkeit, die so viele Menschen empfinden, wenn sie nicht mehr trinken müssen. Ich freue mich sehr, dass ich Jessicas Mail heute mit Dir teilen darf:


Jessica

Mein Leben lang bin ich von Alkohol umgeben gewesen. Beide Eltern Alkoholiker, mein Vater an Leberzirrhose verstorben. Der ‚treue‘ Begleiter Alkohol war die ganze Zeit bei mir und hat mir gut zugeredet: „Ach komm schon, es wird alles viel leichter, wenn du jetzt trinkst.” “Ach komm schon, es ist doch nur ein geselliges Beisammensein und alle trinken jetzt, willst du jetzt wirklich der Spielverderber sein?” “Ach komm schon, der kleine Hangover heute, gestern war doch mega.“ Und so weiter, ich könnte ewig so weitermachen.

Ich bin jetzt 42 Jahre alt und brauchte laaange, um an den Punkt zu kommen, mir selbst einzugestehen, dass ich ein handfestes Problem habe. Und dass ich vor allen Dingen keine Lust mehr habe auf dieses Pappgefühl am nächsten Morgen, dieses Wabern im Kopf, den Durchfall. Keine Ahnung mehr zu haben, was ich am Abend zuvor am Telefon einer Freundin erzählt habe, keine Erinnerung an die Versprechungen zu haben, die ich gegeben habe. Ich wusste schon lange, dass ich ein Problem habe und ich habe es schon öfter geschafft, mal ein paar Tage oder Wochen nicht zu trinken. Aber ich habe es nie durchgehalten und verstand nicht warum. Ich dachte, ich bin zu schwach oder zu dumm, nicht aus meiner Geschichte zu lernen. Und schon ging es wieder los.

Dann bin ich zu OAmN gekommen (die YouTube-Videos habe ich schon geraume Zeit vorher geschaut), habe mir ein Herz gefasst und erst das eine, dann das andere Programm gebucht. Das war die beste Entscheidung meines Lebens. Warum? Weil ich erkannt habe, dass Alkohol ein Serienkiller ist. Nach der Reihe killt er Deine Freude, Dein Selbstwertgefühl, Deine Energie, Deinen Mut, Deine Träume. Er killt Dich. Ich brauchte lange, um das zu erkennen, obwohl ich es seit meiner Kindheit jeden Tag selbst gesehen habe. Immer noch sehe in meinem Bruder und in Teilen meiner Familie.

An den OAmN-Programmen hat mir alles gefallen. Die Vielschichtigkeit der Themen, die beleuchtet werden, den nicht vorhandenen Dogmatismus, die Tränen, die ich vor Freude oder Traurigkeit geweint habe, das Lachen, die Identifikation mit so vielen Dingen und Geschichten und vor allem das Gefühl, dass da jemand spricht, der weiß, wie es mir geht. Dass ich Menschen kennenlerne, die mich nicht auslachen. Die nichts herunterspielen. Ich werde jetzt auch nicht alles aufzählen, was die Abstinenz mit mir macht. Das würde den Rahmen sprengen. Nur so viel: Ich schreibe diese Zeilen mit Tränen in den Augen, weil ich jetzt weiß, dass alles möglich ist. Und dass ich alles schaffen kann. Ich bin so dankbar für mein Leben, meine Gesundheit, meine Seele und meinen Körper. Wir werden immer weiter zur Einheit. Und ich bin dankbar für OAmN. Unfassbar. Ich hätte es ansonsten nicht geschafft.


Auf meinem YouTube-Kanal habe ich vor Kurzem ein Interview mit der Psychotherapeutin und Bestsellerautorin Franca Cerutti veröffentlicht. Darin spreche ich mit ihr darüber, wie Alkoholkonsum und Angst zusammenhängen – und warum Alkohol Angst im ersten Moment zu lindern scheint, aber alles nur viel schlimmer macht. Falls Du das Video noch nicht kennst, möchte ich es Dir wärmstens ans Herz legen. Du findest es hier.


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